Einsamkeit christlicher Frauen

 

In unserer modernen, schnelllebigen Welt stehen viele Menschen vor der Herausforderung der Einsamkeit. Dies gilt auch für christliche Frauen. 

In diesem Blogartikel beleuchten wir die Herausforderungen, denen einsame christliche Frauen gegenüberstehen, sowie die Chancen und Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen, um ein erfülltes Leben in Freiheit durch Jesus zu leben. 

 

Herausforderungen der Einsamkeit 

Einsamkeit kann sich auf verschiedene Weise zeigen, sei es durch das Fehlen eines Partners, den Verlust nahestehender Menschen oder das Gefühl, inmitten einer Gemeinschaft nicht wirklich verbunden zu sein. Für christliche Frauen können diese Gefühle durch folgende Faktoren verstärkt werden:

 

Gesellschaftliche Erwartungen: 

In vielen christlichen Gemeinschaften gibt es traditionelle Vorstellungen von Familie und Ehe, die so zusagen, als das Ideal gesehen werden. Ja, wir sehen auch in der Bibel die ideale Vorstellung einer Familie. Aber wir wissen auch, dass es selbst in der Bibel, nicht immer funktioniert hat dieses Ideal zu leben – schließlich sind wir alle Sünder und leben in einer gefallenen Welt. 

Frauen, die diesen Erwartungen nicht entsprechen, fühlen sich möglicherweise ausgegrenzt, weniger wertgeschätzt und nicht Teil der Gemeinschaft.

 

Glaubenskonflikte:

Einsame christliche Frauen können leichter in Glaubenskonflikte geraten, wenn sie ihre Situation als Zeichen dafür interpretieren, dass sie von Gott verlassen oder nicht gesegnet sind. Solche Gedanken können das Gefühl der Isolation verstärken.

Zum Merken: 

„Mein Leid ist keine Strafe für gestern, sondern eine Vorbereitung auf morgen.“ (Roland Hardmeier)

Dazu ein Tipp: Podcastfolge bei Fontis vom 2.5.2023 – „Im Leiden Gott begegnen“ - Sehr empfehlenswert!

 

Fehlende Unterstützung: 

In einigen Gemeinden fehlt es an Strukturen, die speziell auf die Bedürfnisse alleinstehender oder einsamer Frauen eingehen. Dadurch können sie Schwierigkeiten haben, Unterstützung und Verständnis zu finden. Menschen, die einsam sind, werden mit fortlaufender Zeit immer in sich gezogener. Auf andere zugehen wird schwieriger. Und für alleinerziehende Mütter fehlt es oft an Angeboten, die zu ihren Lebensrealitäten passt. 

Manchmal stelle ich mir die Frage, ob Alleinerzieherinnen oder Witwen in der Zeit der Apostelgeschichte und Beginn des Christentums – wirklich allein geblieben wären. Oder ob man sie proaktiv eingeladen, versorgt und ermutigt hätte?!

Glaube ist nicht nur Theorie, sondern Praxis! 

 

📖 „Angenommen, jemand sieht einen Bruder oder eine Schwester um Nahrung oder Kleidung bitten und sagt: ‚Lass es dir gut gehen, Gott segne dich, halte dich warm und iss dich satt‘, ohne ihnen zu essen oder etwas anzuziehen zu geben. Was nützt ihnen das? Es reicht nicht, nur Glauben zu haben. Ein Glaube, der nicht zu guten Taten führt, ist kein Glaube – er ist tot und wertlos.“ (Jak. 2, 15-17)

 

 

Die einsame Frau in der Bibel - Hannah

Ein prägnantes Beispiel einer einsamen Frau in der Bibel ist die Geschichte der Hannah, die im 1. Buch Samuel Kapitel 1 beschrieben wird. Ihre Geschichte beleuchtet sowohl die Herausforderungen als auch die Kraft, die in Zeiten der Einsamkeit durch Gott gefunden werden kann.

 

Hannah war eine der beiden Frauen von Elkanah. Während Elkanahs andere Frau, Peninna, mehrere Kinder hatte, blieb Hannah kinderlos. Diese Kinderlosigkeit war eine Quelle großer Trauer und Scham für Hannah, besonders in einer Kultur, in der der Wert einer Frau stark mit ihrer Fähigkeit, Kinder zu gebären, verknüpft war.

Peninna verspottete Hannah wegen ihrer Unfruchtbarkeit, was ihre Einsamkeit und ihren Schmerz noch verstärkte. Trotz der Liebe und Zuneigung ihres Mannes fühlte sich Hannah isoliert und verzweifelt. Ihre Not war so groß, dass sie während eines Besuchs im Tempel in Shiloh betete und bitterlich weinte.

In ihrem Gebet bat Hannah Gott eindringlich um einen Sohn und versprach, dass sie ihn dem Herrn weihen würde, wenn ihr Gebet erhört würde. Der Hohepriester Eli sah Hannah und missverstand zunächst ihre stille, leidenschaftliche Gebetsweise, indem er dachte, sie sei betrunken. Nachdem Hannah ihm jedoch ihr Leid erklärt hatte, segnete Eli sie und bat Gott, ihr Gebet zu erhören.

Schließlich wurde Hannahs Gebet erhört und sie gebar einen Sohn, den sie Samuel nannte. Treu zu ihrem Versprechen, brachte sie Samuel in den Tempel, um ihn dem Dienst Gottes zu weihen.

 

*Hannahs Geschichte zeigt die tiefen emotionalen Schmerzen, die mit Einsamkeit und unerfüllten Wünschen einhergehen können. Ihre Kinderlosigkeit und die darauffolgende soziale Isolation spiegeln die Herausforderungen wider, denen viele Frauen auch heute gegenüberstehen – auch wenn es andere Gründe hat. 

 

* Trotz ihres Schmerzes wandte sich Hannah im Gebet an Gott. Ihre Geschichte zeigt die Bedeutung des Glaubens und des Vertrauens auf Gott in Zeiten der Not. Sie vertraute darauf, dass Gott ihre Gebete hörte und in seiner Weisheit handelte.

 

 

Und jetzt?

Chancen und Ressourcen für dich & mich!

 

Trotz der Herausforderungen gibt es zahlreiche Wege, wie einsame christliche Frauen Erfüllung, Frieden und Gemeinschaft finden können:

 

Jesus ist unsere Kraftquelle: 

Du bist nicht allein. Niemals mehr! Du hast dich zu Jesus bekannt. Er ist dein Herr? Dann bist du ein Kind Gottes. Und als Königstochter darfst du darauf vertrauen, dass du einen Papa im Himmel hast, der dich sieht, mit dir ist und es gut mit dir meint – immer!

 

Gemeinschaft finden:

Viele Kirchen bieten Kleingruppen, Frauenkreise oder Bibelstudiengruppen an, die eine Möglichkeit bieten, tiefe und bedeutungsvolle Beziehungen zu knüpfen. Diese Gemeinschaften können eine wichtige Stütze sein und das Gefühl der Einsamkeit mindern.

Was wir auch aus Hannahs Geschichte lernen können: Wenn wir verstanden werden wollen, sollten wir auch darüber reden. Zuzugeben, dass man einsam ist, ist nicht leicht. Sein Herz zu öffnen und den Schmerz zu zeigen – eine enorme Überwindung, aber zeitgleich auch eine große Chance. Schau was passierte ist, nachdem Hannah dem Hohenpriester über ihr Leid berichtet hatte. Lies nach, was mit ihr nach diesem Gespräch passiert ist – wie es ihr ging. 

 

Zurück zu den Angeboten vieler Kirchen:

Ich weiß als alleinerziehende und erwerbstätige Mama wie knapp die Zeit oft ist. Aber auch wie schwer der Anschluss an entsprechende Strukturen sein kann. Wenn man dann noch am Land wohnt – hat man den Jackpot getroffen. Aber damit geben wir uns nicht zufrieden, oder? 

Um Frauen zusammenzubringen, flexibel und ortsunabhängig, habe ich mir etwas überlegt – davon ein anderes Mal mehr.  

 

Ehrenamtliche Tätigkeiten: 

Sich in der Gemeinde oder in wohltätigen Organisationen zu engagieren, kann nicht nur „Ablenkung“ bringen, sondern auch ein starkes Gefühl der Erfüllung und des Zwecks vermitteln. Indem wir anderen helfen, können wir neue Freundschaften schließen und die eigene Situation in einem neuen Licht sehen.

Mache aus etwas Schlechtem etwas Gutes! 

Es muss nicht gleich eine Verantwortung als Ehrenamtliche sein. Du fühlst dich einsam – backe einen Kuchen für die Nachbarin. Du bist allein und nagende Gedanken quälen dich, ruf jemanden an und frag ihn nach seinem Befinden. 

 

Mentoring und Seelsorge: 

Mentoring-Programme oder seelsorgerische Begleitung können helfen, die Gefühle zu verarbeiten und neue Perspektiven zu gewinnen. Ein erfahrener Mentor oder Seelsorger kann wertvolle Unterstützung und Orientierung bieten.

Einsamkeit ist ein Trigger für Glaubenskonflikte. Wenn wir einsam und allein sind, hat der Feind es ziemlich einfach uns Unsinn & Lügen einzuflößen. Das ist auch ein Grund, warum Gemeinde so wichtig ist! Falls das aber nicht möglich ist, ist (Online/Telefon)-Seelsorge eine gute Möglichkeit mit einer Glaubensschwester oder Glaubensbruder ins Gespräch zu kommen und Ermutigung und Stärkung dadurch zu erfahren.  

 

Akzeptanz der Situation und trotzdem Frieden finden:

Gott will uns nicht nur retten – er will uns heiligen. Er will unser Herz verändern - uns Jesus ähnlicher machen. Wer weiß, wofür er unsere Einsamkeit verwenden will?! Das heißt nicht, dass Gott uns leiden sehen möchte, sondern dass er unsere Situation, auch wenn sie für uns noch so ausweglos erscheint, nutzen wird.

Also können wir, anstatt uns in der Einsamkeit zu verlieren, den Blick nach oben richten und unsere Situation voller Vertrauen in Gottes Hände legen. 

Heißt das jetzt, dass wir warten, bis Gott uns jemanden schickt, der dann an unsere Tür klingelt und ruft: „Mit mir hat jetzt deine Einsamkeit ein Ende!“

Wahrscheinlich nicht – denken wir noch mal zurück an unsere Heiligung. Aber wir dürfen voller Vertrauen verschiedensten ausprobieren. 

Lade selbst zu einer Kleingruppe oder Hausgottesdienst ein. Sei mutig und gehe pro aktiv auf Menschen zu. Mach dir dabei keine Gedanken, was andere über dich denken könnten,  denn nur Gottes Gedanken über dich sind wichtig!

 

 

Und vielleicht möchtest du das Angebot annehmen, worüber ich bald berichten werde. :-)

Gottes Segen!

 

 

Vortragstipp: Wenn du einsam bist – Johannes Hartl

Musiktipp: Der mich sieht – YADA Worship & Bei dir darf ich sein – Miroslav Chrobak (Akustik Version)

 

 

Telefonseelsorge Österreich 142

Gotterfahren.info (Österreich 01 22 99 777 13, Deutschland 0711 988 09 009 & Schweiz 0800 160 112)

 

 

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